Klinik und so

Hallo (:
Heute war der heißersehnte Termin in Eltville! Der erste Schock noch vor der Tür der Station: Bitte klingeln! Und ich dachte mir: Oh, fuck, die Station ist geschlossen geführt.
Dann der nächste Schock: Das Teil sieht aus wie die Station in Herborn, auf die ich zum Abkühlen nach meinem grandiosen Nervenzusammenbruch am 01.07. gekommen bin.
Wir sind direkt zum Psychologen, der mir ein wenig verschlafen vorgekommen ist, und haben geplaudert. Danach kurzer Stationsrundgang, ein paar Infoblätter zum Stationsablauf und zur DBT-A und dann der Schock: Im Januar könnte ich schon kommen. Noch ist kein Termin angepinnt, soll mich ja noch entscheiden, ob ich da hin will. Auch wenn mir das ein wenig gegen den Strich geht, dass eine Aufnahme doch so früh sein könnte, will ich da hin. Es ist meine Chance, ein neues Leben ohne Borderline und Bulimie anzufangen. Wieso sollte ich dann einen Rückzieher machen? Ich komme mir in meinem dunklen Loch gerade so vor, als hätte jemand einen Schweinwerfer angeschaltet und ist gerade dabei, ein Seil herabzulassen, an dem ich mich hochhangeln kann.
Mir wurde auch gesagt, dass die Therapie sehr anstrengend sein wird, jedoch darf ich übers Wochenende nachhause und mein Handy für den Ausgang haben ♥ Da nehm ich all die Anstrengungen, Nervenzusammenbrüche, Hysterie, Selbstverletzung und Kotzanfälle in Kauf. Hauptsache, ich werde wieder gesund!

Okay, mit dem Gewicht läuft es gut. Morgen geh ich zu einer Muckibude und melde mich da an. Mache auch gleich ein Probetraining von 2 - 3 h. Freitag fahr ich dann wieder hin und gebe die Anmeldung wieder ab. Ich will 4 - 6 mal die Woche trainieren.
Eigentlich habe ich ja gesagt, dass ich wieder mal zwei Wochen Fasten will. Mittlerweile musste ich aber schon fünf Leuten versprechen, dass ich wieder zu essen anfange, wenn ich die 65,xx geschafft habe. Normalerweise erzähle ich von meinen Essens- und Ritzproblemen nur Leuten, von denen ich weiß, dass sie keinen direkten Einfluss auf mich haben, weil wir uns zu selten sehen / die Entfernung zu groß ist. Doch jetzt hat eine gute Freundin ernsthaft damit gedroht, meine Eltern zu informieren, wenn ich nicht anfange zu essen. Das kommt mir natürlich unglaublich ungelegen, weil ich bis zur Aufnahme maximal 60kg wiegen will und ich weiß nicht, ob ich das schaffe, wenn ich wieder esse ...
Naja, ich muss zwar essen, aber sie hat nicht festgelegt, was ich essen soll. Also kann ich weiterhin schön wenig essen. Und wenn ich dann keinen Stress mehr bekomme, kann ich sogar mein Ziel schaffen.

Noch was anderes: Mich ekelt meine Familie gerade so sehr an. Okay, das tut sie schon seit einer etwas längeren Zeit, aber momentan ist es wieder auffallend extrem.
Wenn ich mal abends zuhause bin, dann schaue ich meistens mit meinem Vater 'ne Stunde fern bevor ich mich an den PC setze. Mittlerweile habe ich damit aufgehört, weil er immer was in meiner Gegenwart frisst. Er kommt hoch, um mir eine gute Nacht zu wünschen - hat einen Keks in der Hand und isst gerade einen anderen.
Auf der Heimfahrt von Eltville kam die Frage: Magst du was essen? Ich verneine, er hält beim Bäcker und holt ein Brot und Gebäck, dass ich dann auch noch auf meinem Schoß platzieren durfte -.- Schon auf der Hinfahrt hat er gefressen. Man, kann er das mal lassen?
Gestern Abend beim Fernsehen: Frisst Kekse.
Und von meiner Schwester mag ich gar nicht anfangen. Die frisst immer. Hat immer irgendwas in der Hand.
Wenn ich das sehe, bin ich erst angeekelt und dann werde ich stinkwütend, rede nicht mit der betroffenen Person, wende mich ab und werde rot wie eine Tomate vor Wut.
Mae